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Taizé

"Gemeinsam Wege der Hoffnung öffnen." - Alois Viel habe ich von Taizé gehört, immer nur positives. Und deshalb beschloss ich es mir selbst anzusehen. Und so fand ich mich im Bus von Karlsruhe nach Taizé wieder und fragte mich: "Lina, was machst du hier eigentlich?" Ich hatte mich so gut wie nicht vorbereitet und hatte so gut wie gar keine Ahnung, was mich da die nächsten Wochen erwarten würde. Meine Sitznachbarin machte mir da auch nicht wirklich Mut. Eine Freundin und ich tauften sie im Laufe der ersten Woche "das Biest". Sie fand es "süß", dass ich das erste mal in Taizé sein würde, schätzte mich auf 16 Jahre alt und meinte es wäre "schon ziemlich mutig" gleich 2 Wochen zu bleiben, ob ich mir da sicher sei? Nö, sicher war ich mir nicht, Unsicherheit hatte ich ab da an satt. Aber immer mit der goldenen Regel im Hinterkopf: "Nach Hause kommt man immer, wenn man es will." Es stellte sich schnell raus, dass ich nicht wollte. ...

An Board

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"Du wirst die Welt niemals richtig genießen, bis nicht das Meer durch deine Adern fließt, dich der Himmel zudeckt und die Sterne dich krönen." - Thomas Traherne Faszination für Wasser. Ein Gefühl, das mich begleitet, seit ich denken kann. Das Geräusch von fließendem Wasser, von brechenden Wellen, von Regen, der Tropfen für Tropfen för Tropfen in einer Pfütze landen. Das Gefühl von Meer an den Füßen und das perlende Nass auf der Haut. Es klingt pathetisch, doch Wasser ist etwas, das mich schon immer und immer wieder aufs neue fasziniert und mir so viel Ruhe gibt, wie kaum etwas anderes. Am Wasser ist das Leben besser.  Meine Eltern erzählen immer wieder die Geschichte von mir als Einjährige, die das erste mal das Meer sah. Eingeschlafen im Fahrradanhänger schoben mein Eltern, die bald das zweite mal Eltern werden sollten mich durch die Dünen Hollands, ließen mich mit Meerblick stehen und gingen baden. Als sie zurück kamen und ich aufwachte starrte ich zutiefst beeindru...

Update Athen

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Seminar, Oma, Kirchentag. In so kurzer Zeit so viel gesehen. Und nun sitze ich seit Montag in Athen. Dienstag hatte ich die Chance ein wenig die Stadt zu sehen, die Akropolis von unten zu bewundern, durch die Gassen zu laufen, mich an die Wärme zu gewöhnen. Alleine unterwegs zu sein, ist schon sehr neu, aber es gefiel mir. Es gefiel mir genau bis Dienstag. Denn ab Dienstag lag ich flach mit heftigem Magen Darm. Scheinbar nicht untypisch für Griechenland. Medikamente schlugen nicht an, mir ging es elend.  Ich bin alleine los gereist, weil ich der Meinung war, dass der Mensch, mit dem man im Leben wirklich gut klar kommen muss, man selbst ist. Denn wenn es mal hart auf hart im Leben kommt, steht man meist erstmal alleine da und dann sollte man sich selbst gut kennen und mögen. Der Meinung bin ich immer noch. Mir war auch bewusst, dass es auf einer Reise immer mal Tage geben wird, an denen man sich nicht so gut fühlt. Dass mir aber schon ganz zu Anfang so ein Beinchen gestellt w...

"Ich mache Interrail.", sagte sie...

...und tat es nicht. Nachdem ich die schriftlichen Abiturprüfungen Ende Januar hinter mich gebracht hatte, ergab sich für mich das erste mal wahre Freizeit. Eine Zeit, in der ich so gut wie nichts zu tun hatte, zwar etwas arbeiten ging, aber mir sich das erste mal die Aufgabe stellte meinen Tag zu meiner eigenen Verfügung zu haben. Mir wurde klar, dass nach dem Abitur diese Art der Zeit häufiger werden würde und dass ich sie gestalten will. Großen Respekt hatte ich vor diesem Abenteuer, das ich ziemlich planlos anging und nahm es mir als Strategie so vielen Leuten wie möglich davon zu erzählen, was ich vor habe, um Tipps und Ideen anderer in meine Planung mit einzubringen. Aber noch viel mehr tat ich es, um Mut zu sammeln es wirklich zu wagen alleine loszufahren und durch das erzählen die Angst davor möglichst klein zu halten. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich erzählte, dass ich Interrail mache, doch das tue ich nicht. Auf jeden Fall nicht jetzt. Aber warum? Weil es sich anders ergeben...

Japan

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09.10.17 Seit acht Tagen hielt ich mein Abitur in der Hand. Ein Meilenstein nach einem ziemlich holperigen Weg. Die Osterferien begannen und eine große Reise stand vor der Tür. Zusammen mit meiner Mama und meiner Schwester sollte es zwei Wochen nach Japan gehen. Monate lang hatten wir geplant, organisiert, Routen beschlossen, Unterkünfte gebucht und waren voller Vorfreude. Wie viel Arbeit so eine Reise sein kann, erschreckt mich immer wieder. Und deshalb möchte ich meiner Mama aus ganzem Herzen danken, denn die größte Arbeit hing an ihr. Für uns ging es nun also endlich nach Japan. Schon am deutschen Flughafen, konnte meine Mama ihr fließendes Japanisch unter Beweis stellen. Eine Seite von ihr, die ich so noch nie erlebt habe und die ich in den folgenden zwei Wochen immer besser kennenlernen durfte. Japan ist ein unfassbares wunderschönes, verwirrendes und beeindruckendes Land. Bereits im Sommer 2016 durfte ich dort zwei Wochen verbringen, aber ich merkte schnell, dass mir damals v...

Vorstellung - der unangenehme Part

Da kommt man neu wo hin. Und was muss man tun? Sich vorstellen. Alle starren einen an, erwarten, dass man sich in Kürze selbst präsentiert. Sehr unangenehm. Doch da muss man durch. Hallo, ich heiße Lina B., bin 19 Jahre alt, habe eine kleine Schwester, komme aus Rheinland-Pfalz, habe seit April mein Abitur und esse gerne.  Bis April war mein Leben immer nach Plan. Ich überließ kaum etwas dem Zufall, plante alles, bereitete mich immer vor, wusste immer, was auf mich zukommt. In der Schule, war ich immer relativ erfolgreich, doch es war keine leichte Zeit, die nun aber endlich ein Ende gefunden hat.  "Und jetzt? Was willst du denn machen?" "Was wirst du studieren?" "Was ist dein Plan?" Eigentlich lieb gemeinte Fragen aus meinem Umfeld, die mir seit einigen Wochen fast täglich gestellt werden, die aber auch sehr stressen können.  Meine Antwort ist einfach: "Ich weiß es nicht." Das ist keine zufriedenstellende Antwort für alle, die ne...